Die Colon – Hydro – Therapie (CHT)

Was ist die Colon – Hydro – Therapie (CHT)?

Die beide Wörter „Colon“ und „Hydro“ kommen aus dem griechischen und bedeuten: Colon = Dickdarm, Hydro = Wasser. Die Colon-Hydro-Therapie bedeutet wörtlich Darmbehandlung mit Wasserspülungen. Manchmal werden bestimmten Zusätze wie z.B. Sauerstoff oder pflanzliche Stoffe mit dem Wasser gemischt.

Die Colon-Hydro-Therapie ist eine der ältesten naturheilkundlichen Behandlungs-methoden.

Schon Hippokrates, der Urvater der heutige Medizin (460-377 v. Chr.), verordnete Einläufe mit Olivenöl oder Wein, um den Darm zu entleeren bzw. zu reinigen. Die Behandlungsmethode der Darmreinigung ist jedoch wegen der Hygiene und der Umständlichkeit lange Zeit in Vergessenheit geraten. Erst als die Weltraumforschung der NASA die Colon-Hydro–Therapie für die Vorbereitung der Astronauten in den USA als Methode zur Darmreinigung und -sanierung entwickelte, erlebte die Behandlungs-methode der Darmreinigung ihre Renaissance und wird seit Anfang der 80 Jahre in der Medizin vor allem in der Naturheilkunde immer häufiger als Heilmethode zur Behandlung vieler Krankheiten praktiziert.

Die Behandlung erfolgt heute in einem geschlossenen System, so dass gereinigtes und filtriertes Wasser in den Darm einläuft und den Darminhalt ohne jede Geruchsbelästigung durch den Abflussschlauch abfließt.

In den Augen der Vertreter dieser Methode ist der Darm die Wurzel der Lebenskraft und gleicht den Wurzeln eines Baumes. Der Mensch ist der Baum und der Darm ist seine Wurzel. Ist die Wurzel faul und tot stirbt auch der Baum oder er erkrankt schwer. Ein gesunder Darm bietet die Grundlage für einen gesunden Körper. Nahezu alles was wir essen und trinken wird durch die Darmwand in die Blutbahn geschleust:

Ähnlich wie bei Pflanzen, die über feine Haarwurzeln Nährstoffe aus dem Boden ziehen, zieht der menschliche Körper die notwendige Substanzen aus dem Darm. Ist der Boden mit Gifte belastet, wird der Baum krank. Aufbauend auf dieser Vorstellung, meinen die Anhänger der CHT, dass sie mit dieser Therapie eine Möglichkeit gefunden haben den Dickdarm in gefahrloser, einfacher Weise bei geringsten Nebenwirkungen zu reinigen und zu sanieren.

Die Colon – Hydro -Therapie entfernt auf wirksame Weise durch kontinuierliche Spülung mit vorgereinigtem gefiltertem Wasser folgende krankmachende Stoffe:

  • Angesammelten stagnierten Stuhl mit Fäulnis- und Gärungsstoffen
  • Verweste abgestoßene und nicht ausgeschiedene Schleimhautreste
  • Eingelagerte Chemikalien aus früheren Medikamenteneinnahmen und auf-genommene Giftstoffe
  • Wurmnester sowie unerwünschte, pathogene Mikroben z.B. Darmpilz.

Dadurch wird der Darm regeneriert und gefördert, so dass sich automatisch die Darmbewegung und dann die Ausscheidung verbessert.

Darüber hinaus kommt es durch die Colon – Hydro-Therapie zu:

  • Entgiftung des toxischen Milieus, vor allem im Darm aber auch im ganzen Körper
  • Entlastung des Immunsystems und dadurch zur Verstärkung der Immun-abwehr
  • Ungesunde Rückstände werden aus dem Darm entfernt
  • Die Darmschleimhaut und Darmflora regenerieren sich
  • Die Immunfunktion des Darms wird wieder hergestellt
  • Die Darmmuskulatur wird entspannt und findet zu ihrer normalen Beweg-lichkeit zurück.

Ein gesunder Dickdarm ist der erste Schritt zur totalen Gesundheit. Befreit von Giften kann der Dickdarm effektiver mit neuen Belastungen, Mikroben und anderen schädlichen Einflüssen fertig werden. Die Säuberung des Verdauungskanals ermöglicht auch eine Reinigung des Lymphsystems, des Blutes, des Gehirns sowie des gesamten Körpers.

Dadurch können vielfältige Beschwerden beseitigt werden. Zum Beispiel: Stoffwechselstörungen, Schwierigkeiten bei der Verdauung oder psychische Probleme. Durch Spülungen des Colons (Darms) werden Fäulnis- und Gärgifte aus dem Darm herausgeschwemmt. Nicht nur stoffliche Ablagerungen und Gifte wer-den entfernt, auch psychische Belastungen können losgelassen werden. Eine Reihe von Erkrankung wird dadurch geheilt bzw. verhindert. Die Breite geht von Verstopfung über die Psyche bis in die Stärkung unseres Immunsystems, dem Abwehrblock gegen Infekte und Krebs.

Behandlungsfelder

Bei folgenden Erkrankungen kann die CHT helfen:

  • Chronische Verstopfung
  • Blähungen
  • Chronischer Durchfall
  • Atonisches Colon (Erlahmter, fauler Darm)
  • Reizdarm
  • Völlegefühl
  • Divertikulose
  • Morbus Crohn, Colitis Ulcerosa (nur bedingt und von erfahrenen Therapeuten durchzuführen)
  • Parasiteninfektionen (Würmer)
  • Darmpilze

sowie bei Erkrankungen, bei denen der Verdacht besteht, dass sie durch eine „Selbstvergiftung“ des Körpers mit verursacht werden.
Dazu gehören besonders:

  • Konzentrationsprobleme, Müdigkeit, depressive Verstimmung, Angstzustände und Schwindelzustände
  • Hautprobleme wie Akne oder Psoriasis (Schuppenflechte), Neurodermitis, Ekzeme
  • Migräne
  • Infektanfälligkeit, Allergien, allergisches Asthma
  • Auftreten oder Verschlimmerung bestehender rheumatischer Erkrankungen
  • Hyper- und Hypothermie
  • chronische Prostatitis

Auch Leberkranke profitieren von einer Colon-Hydro-Therapie.
Die Leber ist unser wichtigstes Entgiftungsorgan. Ist sie krank, kann sie diese Funktion nicht mehr ausreichend wahrnehmen, es kommt zu einer Zunahme von Giftstoffen im Körper, besonders im Darm.

Wie wirkt die Colon – Hydro – Therapie?

Bei der Colon – Hydro -Therapie geht man davon aus, dass gewisse Gift- und Abfallstoffe vom Darm nicht mehr schnell genug abgebaut und ausgeschieden werden. Schlacken, Inkrustierungen und verhärtete Substanzen in den Darmtaschen verhindern eine normale Peristaltik (rhythmische, wurmähnliche Bewegung des Darmes) und damit den Weitertransport des Darminhalts.

Wiederholte Spülungen mit Wasser durch die CHT beseitigen die in erweiterten Taschen liegende und mit der Darmwand verklebte Schlacken. Sie sorgen gleichzeitig für eine Belebung des trägen Darms, indem die Darmbewegung und Gesamtfunktion angeregt wird. Es kommt einer Art „Darmtraining“ gleich. Der belastete und träge gewordene Darm ist ohne geeignete Hilfsmaßnahme außerstande, seine Belastungen selbsttätig jemals wieder loszuwerden. Durch den ständigen Wechsel von Füllen des Darmes mit Wasser und sofortigem Ausspülen und die begleitende Bauchmassage kommt es bei mehrmaliger Behandlung zu einer gezielten Reinigung des Darmes. Selbst hartnäckige alte Schlacken lösen sich von den Innenwänden des Dickdarmes und werden beseitigt.

Das in den Darm eingeführte Wasser ist unterschiedlich temperiert: Warmes Wasser bis 41°C entkrampft die Darmmuskulatur, so dass durch Verkrampfungen verengte Darmabschnitte wieder durchgängig werden; kühles Wasser bis 21°C hingegen lässt die Darmmuskulatur zunächst kontrahieren und schließlich deren Durchblutung steigen. Durch die Temperaturänderung und durch die sanfte Bauchmassage erhält der Darm, dessen Peristaltik zumeist verloren gegangen war, neue Spannkraft.

Die auflösende Wirkung des Wassers und die warm-kühle Temperaturreizung des Darmes bewirken, dass dieser wieder zu arbeiten beginnt und aus eigener Motorik den angesammelten und stagnierten Darminhalt weiter befördert.

Was bewirkt die Colon – Hydro – Therapie?

Reinigung

Die CHT entfernt auf wirksame und schonende Weise Schlacken und Verkrustungen aus den Falten und Taschen der Darmwand. Ebenso beseitigt sie Ablagerungen, Fäulnisstoffe und Pilze von der Oberfläche der Darmschleimhaut

Ausscheidung

Stoffwechselgifte und Abfallstoffe werden über Leber und Galle in den Darm ausgeschieden, in den unteren Darmabschnitten aber teilweise wieder in den Körper aufgenommen (insbesondere bei Darmträgheit und vermehrter Durchlässigkeit der Darmschleimhaut). Diese wiederaufgenommenen Schadstoffe werden dann über die Leber erneut ausgeschieden. So entwickelt sich ein Giftstoff-Kreislauf in unserem Körper. Die CHT entfernt mit einem Schlag eine große Menge dieser zirkulierenden Abfallstoffe aus dem Organismus.

Nicht nur die Ausscheidung durch den Darm wird gebessert, sondern auch die Ausscheidung über die Niere (Urinausscheidung).

Dies geschieht auf zwei Wegen:

  • Ein kleiner Teil des eingeführten Wassers im Darm wird vom Körper resorbiert. Dadurch wird das Flüssigkeitsvolumen in den Gefäßen erhöht und die Niere wird angeregt mehr auszuscheiden (Urinausscheidung)
  • Die Colon-Hydro-Therapie verbessert durch die Entlastung die Blutzirkulation im Bauchbereich, was auch eine harntreibende Wirkung durch die Niere bedeutet.

Auch die Harnleiter werden durch die Therapie massiert. Ebenso wirkt das warme Wasser durchblutungsfördernd auf den unteren Pol beider Nieren, so dass Nieren- und Harnleitersteine auch eine Indikation für die Colon-Hydro-Therapie darstellen

Die Wirkung der Colon-Hydro-Therapie kann durch eine gleichzeitige Gabe normaler Darmbakterien – die probiotische Therapie – in flüssiger Form oder als Tabletten noch erhöht werden.

Nebenwirkungen der CHT – Therapie

Komplikationen entstehen bei sachgemäßer Anwendung nicht. Zu Behandlungsbeginn können in seltenen Fällen krampfartige Bauchschmerzen auftreten, die aber im Verlauf der Behandlung verschwinden. Manchmal setzt die Heilphase erst nach einer kurzen Verschlimmerungsphase ein.

Insgesamt wird die Therapie als angenehm und wohltuend empfunden. Aufgrund der gründlichen Reinigung fühlen sich Patienten nach der Behandlung wohl.

Ablauf der Behandlung

Der Patient liegt bequem auf einer Behandlungsliege. Ein erfahrener und geschulter Therapeut ist immer dabei.

Ein Kunststoffröhrchen (Einwegmaterial um Infektionen durch vorhergehende Behandlungen auszuschließen) wird in den Darmausgang eingeführt und mittels elastischer Kunststoffschläuche an das CHT Gerät angeschlossen. Gut temperiertes, gefiltertes und gereinigtes Wasser – meist um 38 Grad – wird mit sehr sanftem Druck in den Dickdarm geleitet.

Über das Behandlungsgerät werden die Wasserzufuhrmenge und der Druck der Wasserstände sowie die Wassertemperatur und Flussgeschwindigkeit reguliert, so dass das Wasser langsam und stetig in den Darm sickert und nur langsam ein Druckgefühl entsteht. Ein Manometer zeigt den Druck des zugeführten Wassers an, er entspricht dem Druckanstieg im Darm. Immer wieder wird der Wasserdruck während der Behandlung für eine kurze Zeit erhöht, um Darmfalten und -taschen ebenfalls zu erreichen und die dort abgelagerten z.T. Jahrzehntealten versteinerten Kotreste, Pilze, Wurmnester, Bakterien und Viren herauszuspülen.

Über das geschlossene Kunststoffschlauchsystem fließt das Wasser mit samt des gelösten Darminhalts über einen Abflussschlauch wieder ab. Durch ein Sichtfenster kann man mitverfolgen, welche verkrusteten und unverdauten Substanzen zu Tage gefördert werden. Sehr oft sind Abgänge von Kotsteinen zu beobachten.

Durch die technische Perfektion kommt es weder zur Verschmutzung der Unterlage, noch zur Geruchsbelästigung im Raum. Strengste hygienische Richtlinien werden durch apparative Voraussetzungen erfüllt.

Während der Behandlung wird eine sanfte Massage des Bauches durch den Therapeuten durchgeführt. Diese Massage unterstützt das Lösen von festgeklebten Ablagerungen am Darm und fördert zusätzlich die natürliche Darmbewegung. Das Wasser wird durch die schonende Darmmassage von außen in die Problemzonen (z.B. tastbarer, harter Stuhl ) gelenkt um die Auflösung des verhärteten Kotes zu beschleunigen und die Darmentleerung zu unterstützten.

Dauer der Behandlung mit der CHT

Wie oft und mit welchen Abständen soll die Colon-Hydro-Therapie durchgeführt werden?

Das ist unterschiedlich und richtet sich nach dem Verschlackungsgrad. Als Maßstab kann das Lebensalter des Patienten und seine Körperfülle im Bauchbereich dienen.

Ein junger Mensch, der kaum verschlackt ist, benötigt 5 bis 6 Darmbäder. Im mittleren Lebensalter sind bei schlankem Körperbau 7 bis 10 Behandlungen zu empfehlen, ältere Patienten mit Übergewicht benötigten 18 bis 20 und mehr. Die Dauer der Therapie hängt von der Menge im Darm vorhandener Gase und Schlacken ab. In der Regel werden zuerst die Gase ausgeleitet, bevor das Wasser die abgelagerten Substanzen erreichen kann.

Wird ernsthaft das Ziel verfolgt den Dickdarm weitestgehend von seinen schlackigen Altlasten zu sanieren, wird der Entgiftungsprozess erfahrungsgemäß zahlreiche Behandlungen in Anspruch nehmen.

Einige Therapeuten führen die Colon-Hydro-Therapie zwei- bis dreimal pro Woche durch, andere nur einmal in der Woche. Die Erfahrung hat aber gelehrt, dass es für den Patienten vorteilhafter ist, wenn ihm fünf Darmbäder an fünf aufeinander folgenden Tagen verabreicht werden. Vor allem wenn ein Leidensdruck vorliegt.

In der Regel werden 8 – 12 Sitzungen für einen ausreichenden therapeutischen Effekt benötigt, danach muss die physiologische Darmflora medikamentös wieder aufgebaut werden.

Wir hoffen, Ihnen mit dieser Broschüre ausführlich Aufschluss über die Bedeutung der Colon-Hydro-Therapie gegeben zu haben und Sie daraus Ihre eigenen Erkenntnisse gewinnen konnten. Wir müssen jedoch darauf aufmerksam machen, dass die hier zur Verfügung gestellten gesundheitlichen Informationen nur rein informativen Zwecken dienen.

Wichtig für den Therapieerfolg ist eine offene und positive Einstellung zu dieser Therapieform. Lassen Sie sich von keinem unter Druck setzen. Sie müssen diese Therapie wollen.

Angst, Zweifel oder gar eine gegnerische Einstellung zum Therapieverfahren erschweren oder verhindern den Erfolg. Wenn Vertrauen zur Methode und zum Therapeut fehlen und der Wille zur Behandlung nicht tief verankert ist, dann werden wir kein befriedigendes Behandlungsergebnis erzielen.

Die wichtigste Bedingung für den Erfolg der Colon-Hydro-Therapie ist der Wunsch gesund zu werden und die Bereitschaft zukünftig alle Ursachen einer Krankheit zu meiden.

Wer wirklich gesund werden und bleiben will, der muss sich darüber im klaren sein, dass nur er selbst es in der Hand hat, seine krankmachenden Lebensgewohnheiten aufzugeben und sie durch ein vernünftiges Lebensmanagement zu ersetzen.

Allgemeine Informationen – Erklärung der Begriffe

In Zeiten zunehmender Einsparungen im Gesundheitswesen wächst die Notwendigkeit, dass sich jeder einzelne selbst über Möglichkeiten der gesunden Lebensführung informiert bzw. Wege zur Gesundung erkundet.

Um die CHT richtig einzuordnen und ihren Sinn zu würdigen müssen einige Begriffe wie: Verstopfung, Blähungen, Völlegefühl, Darmflora, Symbiose, Dysbiose, Immunsystem und die Bedeutung des Darmes für unsere Gesundheit erläutert werden.

Der Darm

Der Dickdarm ist der Abschnitt des Verdauungskanals, in dem die Ausscheidung der unverdauten Nahrungsreste vollzogen wird.

Die eigentlichen Aufgaben des Darmes ist die Eindickung des Darminhaltes zu einer geformten Stuhlmasse. Das wird erreicht durch Entzug von Wasser und der darin gelösten Stoffe (Mineralien, Verdauungsprodukte aus der Nahrung, Abbau- und Abfallprodukte aus dem mikrobiellen Stoffwechsel). Der Darm transportiert die Schlacken zum Darmausgang und scheidet diese durch rhythmische Darmbewegung aus. Ein Heer von Darmmikroben sorgt für den Umbau des Darmbreies zu Stuhl. Im Gegensatz zum Dünndarm ist der Dickdarm von Darmsymbionten reichlich besiedelt.

Stuhl aus konzentrierter, verschlackender Stärke und Eiweißnahrung neigt dazu, im Darm zu verkleben und sich übermäßig zu verfestigen. Als Folge verbleibt der Stuhl in den Darmtaschen und kann sich dort einlagern. Bei überwiegend konzentrierter Ernährung (Stärke, Fett, Eiweiß, Zucker und gekochter Nahrung) kann ein Depot von mehreren Kilogramm anwachsen. Ohne eine umfassende Darmsanierung, idealerweise mit der Colon-Hydro-Therapie, lassen sich solche hartnäckigen Ablagerungen durch selbsttätige Darmarbeit und Ernährungsumstellung allein häufig nicht mehr beseitigen. Die Folge ist ein aktionsträger und funktionsschwacher Darm.

Nur eine intakte Darmschleimhaut ist in der Lage, Wasser, Nährstoffe, Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente aufzunehmen, zu verarbeiten und dem Blutsystem zur Ernährung der Organe weiterzuleiten. Und nur ein gesunder Darm ist in der Lage, Gifte abzuwehren sowie die lebensnotwendigen Vitamine K, Nicotinsäure, Biotin, Folsäure und Vitamin B12 selbst zu bilden. Dünndarm und Dickdarm zusammen sind etwa sieben Meter lang, besitzen etwa 4.000 qm; Fläche bei Ausbreitung aller Darmzotten, und Darmausbuchtungen. Doch obgleich die meisten Beschwerden im Dickdarmbereich auftreten, auf den nur der geringere Teil der Darminnenfläche entfällt (300 qm; sind Dickdarmfläche), muss der gesamte Darm als Ganzes betrachtet und damit intensiver in den Mittelpunkt aller vorsorgenden und therapeutischen Maßnahmen gestellt werden, als das bislang der Fall war.

Darmflora

Unter Darmflora versteht man die Gesamtheit der unterschiedlichen Bakterienstämme im Darm. Der Dickdarm ist eine einzigartige gentechnische Fabrik. In ihm arbeiten unzählige gute Bakterien für uns. Sie produzieren unter anderem Vitamine und Abwehrstoffe und gewährleisten eine regelrechte Verdauung.

Symbiose

Die notwendige Lebensgemeinschaft von Mensch und Darmflora wird als Symbiose bezeichnet („… wir brauchen die Bakterien und die Bakterien brauchen uns…“). Diese Symbiose ist lebensnotwendig für ein intaktes Immunsystem. Die Trägheit des Darms führt zu einem längeren Verweilen des Darminhalts mit der Folge, dass sich Pilze und andere krankmachende Bakterien ausbreiten können. Sie bewirken nicht nur Gärung und Fäulnis mit den bekannten Erscheinungen wie Blähungen, Völlegefühl und verändertem Stuhl, sondern sie verdrängen auch die nützlichen Bakterien es entsteht die Dysbiose.

Dysbiose

Dies bedeutet eine Störung der natürlichen Lebensgemeinschaft von Bakterien und Mensch. Als Folge einer Fehlbesiedlung des Darmes mit Bakterien kommt es zu einer Überwucherung krankheitsfördernder Bakterien oder Pilze.

Verschlackung

Unter Verschlackung ist zu verstehen, dass sich zunächst im Darm, besonders im Dickdarm, unverdauliche und nicht ausscheidbare Stoffe festsetzen und dauerhaft als Ablagerung liegen bleiben. Sind solche Reste im Darm einmal liegen geblieben, lagern sie sich meistens dort ab und werden durch die darmeigene Bewegung nicht mehr selbsttätig ausgeschieden. Wenn keine verbesserte Darmausscheidung erfolgt, verbleiben sie häufig ein Leben lang an Ort und Stelle und verursachen so eine dauerhafte Quelle für Giftstoffe durch Gärungs- und Fäulnisprozesse.

Divertikel

Divertikel sind mit dem Alter zunehmende Wandausstülpungen in der Darmwand. In die Divertikel können sich über Jahre Kotreste festsetzen und steinhart werden. Diese Kotreste können manchmal die Ursache für eine schwere Entzündung (Divertikulitis) sein.

Immunsystem und Darm

Das Immunsystem befindet sich zu einem großen Teil in der Wand des Dünn- und Dickdarms. Eiweißkörper mit Abwehreigenschaften werden im Darm gebildet. Etwa 80% unseres Immunsystems, dem Abwehrblock gegen Infekte, psychische Erkrankungen und Krebs, befindet sich im Darm. Das Immunsystem ist auch an der Bekämpfung von bösartigen Erkrankungen beteiligt. Auch Krebszellen werden durch das Immunsystem erkannt und zerstört, während eine Schwächung des Immunsystems Krebserkrankungen begünstigt. Die Schleimhaut des Dickdarms ist das erste und wichtigste Verteidigungssystem gegen Giftstoffe. An zweiter Stelle erst folgen die Leber, Nieren, Lunge, Lymphe und die Hautoberfläche. So ist es leicht vorstellbar, dass die im Darm durch Fehl-ernährung permanent anfallenden Giftstoffe die das in den Darmwänden lokalisierte Immunsystem blockieren können, bevor sie die Entgiftungsstation ´Leber´ erreicht haben. Prof. Otto Warburg (Nobelpreisträger 1931) hat sogar bereits damals erkannt, dass ein geschwächtes Immunsystem durch einen gestörten Stoffwechsel im Darm (chronische Verstopfung) die Entstehung und Ausbreitung von Krebszellen wesentlich begünstigt.